Die japanische Künstlerin Hisako Sugiyama zeigt in ihrer zweiten Ausstellung in der Galerie eine Serie von neuen Plastiken und Arbeiten auf Papier, die um das Thema «Eklipse und Ellipse» kreisen. Die präsentierten Objekte basieren auf dem einfachen Prinzip eines in Farbe gehaltenen quadratischen Rahmens, der von waagrechten und in regelmäßigen Abständen montierten Chromstahlstäben durchdrungen wird. Die Objekte vermitteln einerseits in sich ruhende Stabilität durch die tragenden Quadrate mit ihrer klaren Form, andererseits entsteht eine Dynamik durch die elliptischen und kreisförmigen «Leerformen», welche durch die Abstände zwischen den waagrecht angebrachten Metallstäben gebildet werden. Die silbern glänzenden Stäbe deuten zusätzlich eine Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit an. Gedanken an kreisende Himmelskörper entstehen, die verschwinden und wieder erscheinen, an Naturerscheinungen wie Eklipsen, bei der zwei Gestirne sich gegenseitig durch das Kreuzen ihrer astronomischen Umläufe abdecken.
Hisako Sugiyama bezeichnet ihre räumlichen Arbeiten viel eher als Bewegungsgemälde, denn als Skulpturen. Es geht ihr um das Wahrnehmbar-Machen unsichtbarer Vorgänge und Räume, um das Erahnen – Lassen einer „Existenz des Nichts“ oder von möglichen „Formen des Nichts“.
Jocelyne Takahashi-Trouttet zeigt nach der Ausstellung «rythme – reflet» im Jahr 1999, deren Werke von Strukturen und Rhythmen, gebildet durch wiederholte Linien und Ornamente, geprägt waren, ihre neue Werkgruppe «Aussi près du centre que possible» («Dem Zentrum so nahe wie möglich»).
Takahashi-Trouttet lässt in ihren Bildern wieder Körper oder Körper-ähnliche Verdichtungen auftauchen. Auf sorgfältig und in langwierigen Prozessen vorbereitete Bildflächen lässt die Künstlerin aus 3 Metern Höhe langsam fließende Ölfarbe tropfen. Sie provoziert dadurch einen Aufprall, eine Anhäufung, umgeben von fein verspritzter Farbe. Jocelyne Takahashi-Trouttet sagt: «Nach mehreren Wochen des Trocknens begann ich die Passivität des Materials als unerträglich zu empfinden. Das Bild sollte auch in vertikaler Position dem Blick des Betrachters standhalten. So suchte ich nach dem Gravitationspunkt in der Farbansammlung, höhlte diesen aus und erweiterte ihn kreisförmig. Nun konnte das Bild wieder atmen, und eine neue Leichtigkeit war entstanden.» In der Arbeit «3 figures dans l’espace de la mémoire» («3 Figuren im Raum der Erinnerung») handelt es sich um 3 Gesichter, die sich in der Wirklichkeit begegnet sind, aber nicht mehr dieselbe Sphäre bewohnen. «Es ist allein die Erinnerung, die sie vereint ...».
Jocelyne Trouttet vermag in ihren Werken eine «andere Möglichkeit», vielleicht eine «abwesende Anwesenheit» erahnen zu lassen.