Akihiro Uekuzu zeigt erstmals in Wien seine Gemälde und Aquarelle aus den letzten Jahren. Der aus Kamioka in Gifu/Japan stammende und in Tokio wohnende Maler hat von 1987 bis 1990 in Wien gelebt und gearbeitet. Uekuzu war von 1990-94 Dozent an der staatlichen Universität für bildende Künste und für Musik in Tokio und ist seit 1990 Dozent am «Women's College of Fine Arts» in Tokio.

Motoaki Shinohara schreibt über die Arbeit des Künstlers: «Vor den Werken von Akihiro Uekuzu kam mir ein italienisches Wort plötzlich in den Sinn «lontano». Da er in Wien lebte, können seine Werke in Beziehung zu dem Komponisten Ligeti, und zwar zu seinem Werk «Lontano» stehen. Die
Vorstellung der «Weite» scheint mir die Wesenheit seiner Malerei zu sein. In den Bildern von Uekuzu tauchen einerseits Fragmente des Innenraumes auf, deren Vorstellungen unbestimmt sind, aber andererseits werden viereckige Rahmen manchmal als Fragmente dargestellt. Diese Rahmen festigen die Visionen seiner Malereien. Außerdem deutet das Blau einen weiteren Außenraum an. Uekuzu ist der Maler des weiten Raumes.»

Der österreichische Schriftsteller Ferdinand Schmatz schreibt in seinem Text «Für Akihiro Uekuzu»: «Konzentration und Bewegung schaffen Stille, die nicht verharrt. Statisch ist sie nicht. Sie fordert vom Auge, das den Gedanken bildet, Dynamik. Diese stellt Raumbezüge her, obwohl sich in der Malerei von Akihiro Uekuzu alles auf der Fläche der Leinwand bewegt: Fenster, Vorhang, Muster, Mauern und das bildlich Auseinandergenommene selber fallen in der zweidimensionalen Ebene zusammen. Sie verlangen vom Betrachter neu zu entwerfende Verbindungen im dreidimensionalen Raum.»

Der Künstler «vervielfältigt» Formen und angedeutete Gegenstände auf seiner Leinwand, setzt sie in ein architektonisches Netz aus Linien und schafft so mehrschichtige, lichtdurchlässige Räume. «Das Gefühl während dieser Vervielfältigung der Dinge durch das Sehen heißt für Akihiro Uekuzu: Denken über die Welt.» (F. Schmatz)