Bild Einladung

Die Galerie Atrium ed Arte eröffnet am Mittwoch, dem 19. November 2003 die Ausstellung «Das Gespräch geht weiter» mit Skulpturen des österreichischen Bildhauers Oswald Stimm. Die Ausstellung ist von 20. November bis 23. Dezember 2003 und von 7. bis 17. Januar 2004 zu sehen.

Oswald Stimm zeigt in dieser Ausstellung Werke zum Thema Figur, welche zum Teil noch nie in Wien gezeigt worden sind. Die präsentierte Werkgruppe spannt einen zeitlichen und optischen Bogen von kleinen figurativen Bronzen über Figuren, welche in Stimms "afrikanischer Zeit" (1974-1982) begonnen wurden, bis hin zu abstrakten, stelenartigen, nur vage an menschliche Körper erinnernde Skulpturen aus Holz und Metall.

Die bildhauerische Auseinandersetzung mit der menschlichen Gestalt begleitet Oswald Stimm bis heute. Es sind "intensive" Figuren, reduziert auf ihre prinzipielle Form, oft aus extrem harten Hölzern wie Ebenholz, Kambala, Rosenholz, Goldholz, Zedernholz gearbeitet. Dieser langwierige Arbeitsprozess verdichtet die Skulpturen, lädt sie gewissermaßen auf. In den präsentierten Volumina verbinden sich kubistische und naturalistische Formensprache, treffen figurative und abstrakte Formgebung aufeinander. So zum Beispiel in der Figur "Frauenzimmer", die einen Torso aus drei waagrecht über zwei senkrecht zusammengeschweißten Röhren zeigt, welche von einem abstrahierten Frauenkopf gekrönt werden. Die Plastik "Totes Kind" von 2002, eine Form aus Ebenholz in einem tragbaren kistenähnlichen Sarg, rührt an die Problematik der vielen im ersten Jahr
ihres Lebens sterbenden Kinder Afrikas und ist Teil des in progress befindlichen Zyklus’ "Elégie africaine", welche die Figur eines Jugendlichen und die "Gemeinsamkeit" in Form eines Paares umfassen wird.

Anhand dieser Werkgruppe ist der bildhauerische Weg Stimms abzulesen, der ihn vom Nachkriegs - Wien über Argentinien, wo Stimm auf die Gruppe «Arte Concreto Invención» und auf die MadÏ-Bewegung
traf, wieder nach Wien führte, dann für einen Lehrauftrag an die Akademie Kinshasa, Zaire. Dort beeindruckte ihn nicht die Akademie und das Arbeiten, sondern das Leben und das Leiden der Bevölkerung, auch die sogenannten Volkskünstler und die sich aus den Wellblechhütten entwickelnde «nouvelle peinture populaire». Künstlerische Bereicherung fand er in den skulpturalen Ideen der klassischen Kunst Afrikas.

Otto Mauer schrieb 1971 anlässlich der Ausstellung des Bildhauers in der Wiener Sezession: «Er abstrahiert radikal. Die Figur verliert Gesicht und Glieder, objektiviert sich in ein technoides Gebilde, der Abbildcharakter entfällt und Architektur wird vorherrschend. Nur noch Reminiszenzen bleiben an Kopf oder Gestalt, die Konstruktion verselbständigt sich, verliert den interpretativen Sinn, ... Stimm ist ein freier Baumeister, der der Sorge und Last enthoben ist, Nutzgebilde für eine konsumierende Gesellschaft zu erzeugen.»

Der Künstler geht seinen bildhauerischen Weg jenseits aller Konventionen und analytischen Kunstgeschehens und ordnet sich weder eigenen noch übernommenen Regeln unter.

 

Oswald Stimm
«Das Gespräch geht weiter»
Vernissage

Mittwoch, 19. November 2003, 19 Uhr

Zur Ausstellung spricht Edelbert Köb.

AusstellungsdauerDonnerstag, 20. November 2003 bis Samstag, 17. Januar 2004
Fest

Samstag, 20. Dezember 2003, ab 17 Uhr

für Oswald Stimm

Finissage

Samstag, 17. Januar 2004

AdresseA-1070 Wien, Lerchenfelderstraße 31   --> Lageplan
ÖffnungszeitenDienstag - Freitag: 14 - 18.30 Uhr
Samstag: 11 - 14 Uhr

oder nach telefonischer Vereinbarung