Bild Einladung

Die Galerie Atrium ed Arte eröffnet am Mittwoch, dem 19. November 2003 die Ausstellung «Das Gespräch geht weiter» mit Skulpturen des österreichischen Bildhauers Oswald Stimm. Die Ausstellung ist von 20. November bis 23. Dezember 2003 und von 7. bis 17. Januar 2004 zu sehen.

An einem stürmischen Tag im März betrat ich das Prater - Atelier Oswald Stimms durch die hohe Doppeltüre. Sogleich wurde mein Blick in die Höhe gelenkt, da der Besucher einen zweiten Torbogen passiert, gebildet durch ein Brett, auf dem kleinere Skulpturen stehen, um dann weiter in den hohen, unterdessen immer wieder von Sonnenstrahlen erhellten Atelierraum einzutreten. Wieder wurde mein Blick hinauf gezogen zu einer Holzskulptur, die, auf einer säulenähnlichen Form stehend und die Arme über den Kopf erhoben, sich im Tanze zu drehen schien. Die Atmosphäre von tanzenden Figuren und Räumen nahm mich sofort für sich ein.
Im Atelier - Inneren zwischen unzähligen Portraits, in Arbeit befindlichen Holzkörpern, architektonischen Konstruktionen aus Holz, Aluminium, Gips und Bronze eine in Holz roh zugeschnittene, überlebensgrosse Skulptur, welche gefangen schien zwischen der Vorwärtsbewegung und dem Zurückschauen - die «Frau ohne Kind» von 2008. Daneben eine kleine, violett bemalte Version der «Frau ohne Kind», dann ein 37 cm hohes architektonisches Gefüge, weiss lasiert, in seiner Mitte einen transzendent anmutenden nach verschiedenen Richtungen durchbrochenen Raum eröffnend, in welchem feine Licht- und Schattenspiele stattfanden - «Exitus» aus dem Jahr 2006. Ein bunt bemaltes Portrait, ebenfalls in Holz - «Elfriede Jelinek», dem die Schriftstellerin den spontanen Titel «Ich liebe Österreich» gab, besticht durch eine intensive Präsenz.

Friedrich Czagan über die Atmosphäre in Oswald Stimms Atelier: «... es ist das Raumgreifende durch Sperriges und Kantiges, durch Rundes und Organisches, und es ist dieser Schwebezustand zwischen Nonfinito und der Abgeschlossenheit eines Fertigen oder zu einem vorläufigen Ende Geführten. ... Und immer von neuem die Auseinandersetzung mit Skulptur und Raum - Raum als Zwischenraum, als Hohlraum...»

Gültig ist noch immer, was Otto Mauer 1971 schrieb: “Er abstrahiert radikal. Die Figur verliert Gesicht und Glieder, objektiviert sich in ein technoides Gebilde, der Abbildcharakter entfällt und Architektur wird vorherrschend. Nur noch Reminiszenzen bleiben an Kopf oder Gestalt, die Konstruktion verselbständigt sich, verliert den interpretativen Sinn, ... Stimm ist ein freier Baumeister, der der Sorge und Last enthoben ist, Nutzgebilde für eine konsumierende Gesellschaft zu erzeugen.“

In der Ausstellung «Tänzer in der Zeit» präsentiert Oswalde Stimm einen kleinen Teil aus dem Universum seines Ateliers, als zentrale Figuren werden die «Frau ohne Kind» und die «Tänzerin» den Galerieraum bestimmen. In den präsentierten Volumina verbinden sich kubistische und naturalistische Formensprache, treffen figurative und abstrakte Formgebung aufeinander.
Nach wie vor geht Oswald Stimm einen Weg jenseits aller Konventionen und analytischen Kunstgeschehens. Er schafft Kunstwerke, welche der Devise von Hans Arp folgen «Der Inhalt einer Plastik muß auf Zehenspitzen, ohne Anmaßung auftreten, leicht wie die Spur des Tieres im Schnee.»

 

Oswald Stimm
«Tänzer in der Zeit»
Vernissage

Donnerstag, 15. Mai 2008, 19 Uhr

Zur Ausstellung spricht Dr. Elisabeth Voggeneder.

AusstellungsdauerDonnerstag, 15. Mai bis Samstag, 28. Juni 2008
Galeriefrühstück im 6. und 7. Wiener Bezirk

Samstag, 7. Juni 2008, 10 bis 15 Uhr

Künstlergespräch um 13 Uhr

Literatur und Musik

Montag, 9. Juni 2008, 19 Uhr

mit Heinz Janisch und Karl Ritter (Gitarre)

Finissage

Freitag, 27. Juni 2008, 18.30 - 21 Uhr

AdresseA-1070 Wien, Lerchenfelderstraße 31   --> Lageplan
ÖffnungszeitenDienstag - Freitag: 14 - 18.30 Uhr
Samstag: 11 - 14 Uhr

oder nach telefonischer Vereinbarung